Schröpfen

Schröpfen ist eine in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) häufig angewendete Methode. Während meines Studiums in China habe ich die Faszination für diese Therapie neu entdeckt. Hier wird mit großen Schröpfkugeln intensives Trockenschröpfen oder blutiges Schröpfen verwendet. Die in unserer Praxis verwendeten Schröpfkugeln, habe ich von meinen China-Reisen mitgebracht.

 

Wie werden die Schröpfgläser angewendet?

Mit einem brennenden Gazetupfer wird die Luft im Schröpfglas erwärmt. Das Glas wird dann zügig auf dem entsprechenden Hautareal platziert. Beim Abkühlen des Glases entsteht ein Unterdruck, so dass dieses sich an der Haut festsaugt.

Wie wirkt das Schröpfen?

Kälte, Nässe und Wind zählen zu den äußeren, krankmachenden Faktoren in der TCM und führen zu Knochen- und Muskelschmerzen. Der Energiefluss (Qi) und der Blutfluss werden vermindert, Muskulatur und Gelenke blockieren, Schmerzen entstehen. Durch das Schröpfen werden Kälte, Nässe und Wind, die in den Körper eingedrungen sind, wieder aus dem Körper ausgeleitet. Der Stau in den Meridianen wird aufgelöst, Qi und Blut können wieder fließen und das Gewebe versorgen.

Warum entstehen "blaue Flecken" beim Schröpfen?

Nach dem Schröpfen bleiben je nach der individuellen Reaktionsweise des Patienten oft Verfärbungen und Male auf der Haut zurück, die jedoch schnell wieder verschwinden. Es bilden sich häufig künstliche Blutergüsse - ein durchaus erwünschter Effekt: das aus den kleinen Blutgefäßen ausgetretene Blut wird vom Immunsystem abgebaut. Dabei entsteht eine Mehrdurchblutung und Auflockerung des Gewebes, eine Erwärmung des Areals und eine erhöhte Lymphtätigkeit.


Welche Anwendungsbereiche gib es?

Diese Therapie findet sehr viel Anwendung bei orthopädischen Krankheitsbilder wie Rückenschmerzen, muskulären Verspannungen, Schulter-Arm-Syndrom, Knie- oder Hüfterkrankungen. Zusätzlich kann die Schröpftherapie auch als Reflexzonentherapie therapeutisch genutzt werden und so auf die inneren Organe Einfluss nehmen.